Lehrende: Anna-Sophie Heinemann
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Philosophie
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Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Literatur: Wird in der ersten Sitzung bekannt gegeben. Zur Einführung empfiehlt sich der Artikel http://plato.stanford.edu/entries/mill/
Kommentar: John Stuart Mill (1806-1873) gehört noch immer zu den meistgelesenen Autoren im Bereich der praktischen, insb. der Staats- und Wirtschaftsphilosophie. Bekannt wurde er seinerzeit jedoch allererst durch eine Schrift zur Logik und deren Rolle für die Methodenlehre wissenschaftlicher Forschungsprozesse: A System Of Logic, Ratiocinative And Inductive; Being A Connected View Of The Principles Of Evidence And The Methods Of Scientific Investigation (1843). Im System Of Logic widmet sich Mill der Leitfrage, ob, wie und inwiefern methodische Forschungen zur Erweiterung begründeten Wissens beitragen können. Die wichtigste Komponente seiner Antwort auf diese Frage besteht in einer grundsätzlichen Modifikation des Konzepts rationaler Begründung: Mill propagiert die Abkehr vom Ideal einer metaphysisch verbürgten Notwendigkeit von Schlüssen nicht nur im Bereich der induktiven, sondern auch der deduktiven Logik. Dieser Ansatz zielt nicht zuletzt auf eine noch heute kontroverse Neukonzeption des Verhältnisses zwischen Analysen moralischer, sozialer und politischer Zusammenhänge auf der einen sowie naturwissenschaftlicher und mathematischer auf der anderen Seite. Mill entwickelt seine Thesen anhand von Überlegungen zu Nutzen und Gegenstandbereich derjenigen Wissenschaft mit Namen ‚Logik‘ sowie anhand von sprachphilosophisch motivierten Analysen traditioneller Lehrmeinungen zu diesem Thema. Im Seminar werden diese Ausführungen Mills anhand des englischsprachigen Originaltextes erarbeitet und diskutiert. Die parallele Verwendung von Übersetzungen ist möglich.