Lehrende: Dr. Andreas Blank
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Philosophie
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Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Zielgruppe: PP GHR: 2.4; 5.2 PP Gym/Ges: 2.2.; 4.2; 4.3; 8.3; 9.2 Zwei-Fach Bachelor Philosophie BM: 1.2; 2.2 Zwei-Fach Bachelor Philosphie AM: 1.2; 2.2; 2.3 Studium Genereale Studium für Ältere Hörer aller Fakultäten
Kommentar: Das Seminar gibt einen Überblick über die ethischen Debatten in der Renaissance. Dabei soll das Nebeneinander von traditionellen und innovativen Denkansätzen in dieser Periode deutlich gemacht werden (allerdings mit einem Schwerpunkt auf der innovativen Seite). Auf der traditionellen Seite wird auf die Rezeption der Aristotelischen Ethik einzugehen sein (insbesondere im Werk von Leonardo Aretino). Diese Rezeption hat heftige Kritik herausgefordert, und das Seminar wird insbesondere auf die Anti-Aristotelische Kritik von Lorenzo Valla eingehen. Auf der innovativen Seite wird auf alternative Konzeptionen zur Aristotelischen Ethik einzugehen sein. Eine dieser Konzeptionen beruht auf der Rolle von historischen Beispielen fuer das ethische Denken, d.h. von Einzelfaellen, die aber dennoch in einer bestimmten Weise exemplarische Bedeutung haben. Francesco Petrarca hat aufschlussreiche Briefe ueber die Logik und Praxis von solchen Beispielen geschrieben. Weitere innovative Konzeptionen haben mit dem sich entwickelnden buergerlichen Leben in den norditalienischen Staedten zu tun. Hans Baron hat solche Konzeptionen als "Bürgerhumanismus" beschrieben. In den Texten der "Bürgerhumanisten" geht es um spezifische ethische Probleme der bürgerlichen Lebens: die Gestaltung von Beziehungen in der Familie (Leon Battista Alberti), und die Beteiligung des Bürgers am politischen Leben des Stadtstaates (Matteo Palmieri). Alle Texte werden in deutschen Übersetzungen gelesen.