Lehrende: Sebastian Ostermann
Veranstaltungsart: Proseminar
Orga-Einheit: Medienwissenschaft
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Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 80
Prioritätsschema: Allgemeingültiges Prioritätsschema Zeitpunkt der Anmeldung
Inhalt: Die ersten Funksprüche, die Astronauten aus dem Weltall sendeten, veränderten das Bild der Erde nachhaltig: Erstmals war es möglich, die Erde von außen zu betrachten und zu beschreiben. Die Erde wurde zu einem Medium: "Der Blick aus dem Raum läßt die Erde, wenn es so zu sagen erlaubt ist, in einem Meer von Negativität erscheinen: eine Insel im Nichts. Das macht sie sichtbar in einem eminenten Sinne: schmerzhaft deutlich." Der Philosoph Hans Blumenberg hat sich der Veränderung des Bildes von der Erde – nicht allein durch die Raumfahrt, sondern auch durch Seereisen, optische und medientechnische Neuerungen u.a. – zugewandt und auf ihre sprachlichen und perzeptiven Auswirkungen hin untersucht. In seinen Schriften zur Anthropologie, Technik und Ästhetik steht die Frage im Mittelpunkt, wie der Mensch über Metaphern, Technisierung und mediale Zugänge seine Lebenswelt strukturiert und erklärt. In diesem Seminar werden Texte Blumenbergs zu den unterschiedlichen Themenkomplexen gelesen und in theoriegeschichtliche Kontexte eingeordnet. Das Seminar ist als ein Lektüreseminar angelegt, in dem der Umgang mit anspruchsvoller Sekundärliteratur eingeübt wird. Medienbeispiele helfen dabei, die theoretischen Befunde auch angemessen anzuwenden.