Lehrende: Dr. Birgit Riegraf
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Erziehungswissenschaft
Anzeige im Stundenplan:
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 60
Prioritätsschema: Allgemeingültiges Prioritätsschema Zeitpunkt der Anmeldung
Zielgruppe: GHRGe, GYGe, BK: E1 Lernbereich Gesellschaftswissenschaften: S-D, S-E PP(GHR) 4.3; PP(GyGe): 8.4 Dipl. Päd. IV 7 MA Mewi: 3; MA MeKul: 6, M/D Mewi Mag. NF Sowi, Mag. NF Päd.: H
Literatur: Hess, Sabine (2005) Globalisierte Hausarbeit. Au-pair als Migrationsstrategie von Frauen aus Osteuropa. Wiesbaden Rerrich, Maria (2006) Die ganze Welt zu Hause. Cosmobile Putzfrauen in privaten Haushalten. Hamburg Winker, Gabriele/ Nina Degele (2008): Intersektionalität. Zur Analyse sozialer Ungleichheiten, Bielefeld
Kommentar: Entlegene Landstriche, aus denen junge Leute wegziehen, weil sie dort keine Zukunft mehr sehen, entwickeln sich zu Orten sozialer Benachteiligung. Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund gelten als VerliererInnen im deutschen Bildungssystem. Akademikerinnen aus osteuropäischen Ländern verlassen ihre Heimat und ihre Familien, um als Putzfrauen oder in der 24-Stunden Pflege Geld in deutschen Haushalten zu verdienen. Diese Beispiele zeugen von der Entstehung ganz neuer sozialer und grenzüberschreitender Ungleichheiten und fordern bisherige soziologische Erklärungsmuster heraus. Als sozialem Phänomen unterliegt soziale Ungleichheit sozialem Wandel. Die Veranstaltung stellt insbesondere Fragen danach, was soziale Ungleichheit ist oder wie soziale Ungleichheiten bzw. über Bildungseinrichtungen hergestellt werden, aber auch welche Ungleichheiten veränderungsbedürftig sind, sind nicht erst seit der PISA-Studie Gegenstand heftigster öffentlicher und soziologischer Debatten. Gegenwärtig beschäftigen sich soziologische Untersuchungen mit der Frage, in welcher Weise sich Formen sozialer Differenzierung und Ungleichheit, wie Geschlecht, Klasse und Ethnizität kreuzen. Eine solche Perspektive geht davon aus, dass jedes Gesellschaftsmitglied am Schnittpunkt spezifischer Ungleichheiten und sozialer Differenzierungen steht, die einander überlagern (können). Zu Beginn des Seminars wird anhand von Berichten und empirischen Befunden die soziale Lage verschiedener Gruppen diskutiert (z.B. "Haushaltshilfen" oder zeitlich befristeter Arbeitsmigrantinnen und -migranten), um auf diesem Wege neue Muster sozialer Ungleichheit aufzuspüren. Anschließend werden die Entwicklungen im Lichte ausgewählter soziologischer Ansätze betrachtet.