Lehrende: Prof. Dr. Johannes Süßmann
Veranstaltungsart: Vorlesung
Orga-Einheit: Geschichte
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Prioritätsschema: Allgemeingültiges Prioritätsschema Zeitpunkt der Anmeldung
Kommentar: Die Renaissance ist seit den grundlegenden Werken von Jacob Burckhardt und Walter Pater oft als vor allem kulturhistorisch definierte Epoche betrachtet worden. In dieser Vorlesung soll dagegen ein politikgeschichtliches Interessse im Vordergrund stehen. Es geht um die italienische Renaissance als Grundlegung des europäischen Mächtesystems. In Renaissance-Italien wurden Strukturprinzipien des europäischen Mächtesystems (wie das Autonomiestreben der Einzelmächte, die Gleichgewichtspolitik, die Pentarchie) vorweggenommen. Es entstand ein politisches Denken, das diese Phänomene auf Begriffe brachte und einen rational kalkulierenden Umgang damit lehrte. Der Griff der Großmächte nach Renaissance-Italien hat das europäische Mächtesystem konstituiert, die Errungenschaften Renaissance-Italiens europäisiert. Die Vorlesung stellt diese Vorgänge dar und sucht zu erklären, warum gerade Italien zur Schule des europäischen Mächtesystems geworden ist. Zuletzt soll die europäische Renaissance-Rezeption das Thema sein mit der Frage, wie weit die Renaissance in Deutschland angekommen ist und welche Bedeutung dies für die Gegenwart hat. Literatur: Burckhardt, Jacob: Die Kultur der Renaissance in Italien. Die Kunst der Renaissance in Italien, 2 Teile. Hrsg. v. Horst Günther. 2. Aufl. Frankfurt/M.: Insel TB 2003. Burke, Peter: Die europäische Renaissance. Zentrum und Peripherien. Aus dem Englischen v. Klaus Kochmann. München: beck'sche reihe 2005.