Lehrende: Thomas Nawrath
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Philosophie
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Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Literatur: Nietzsche, Friedrich: Zur Genealogie der Moral. Eine Streitschrift (Reclam) [zur anschaffung empfohlen] Figal, Günter: Nietzsche. Eine philosophische Einführung (Reclam) [zur vor- bzw. nachbereitenden lektüre empfohlen] Weitere Literatur wird im Seminar genannt.
Kommentar: Friedrich Nietzsche (1844-1900) ist einer der am Häufigsten zitierten (und insbesondere paraphrasierten) Denker des neunzehnten Jahrhunderts. Obgleich seiner akademischen Herkunft nach kein Philosoph wird er regelmäßig als solcher eingeordnet. Das Seminar wird sich anhand der Lektüre der "Genealogie der Moral" sowie flankierender Textauszüge anderer Schriften darum bemühen, eine von stark vereinfachenden Schlagwörtern abgesetzte Lesart zu entwickeln. Nietzsche konfrontierte in seinen Schriften die Prinzipien des logischen Denkens, soweit er es nur vermochte. Dazu gehören auch die anthropologischen Grundlagen des Menschen als vernünftigen (somit der Logik fähigen) Lebewesens sowie die ethischen Konsequenzen. Aufbauend auf einem Set von Diagnosen, die im Rahmen der Nietzsche’schen Anthropopathologie erscheinen, werden wir untersuchen, inwiefern diese genealogisch angelegte Moralphilosophie eine Ethik darstellt, inwiefern sie ggf. eine jede Ethik überflüssig erscheinen lässt (oder lassen will?) und vor allem worin ihre Begründungen zu finden sind. Kann es überhaupt `Begründungen´ dafür geben, dass es keine Ethik gibt?