Lehrende: Prof. Dr. Lydia Koelle
Veranstaltungsart: Hauptseminar
Orga-Einheit: Theologie kath.
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Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | 50
Literatur: Textsammlung in einem Reader.
Kommentar: "Ende gut - alles gut?", "Ist die Hölle leer?", "Verzeiht Gott alles?", "Die Verzeihung des Unverzeihbaren". Es fällt auf, das diejenigen, denen einmal die Frage nach der endzeitlichen Gerechtigkeit als eines der tiefsten, undurchdringlichen Fragen unserer Gegenwart und Zukunft, zumal der deutschen Theologie, aufgegangen sind, mit großer Ausdauer und über Jahre hinweg, nicht enden wollender Intensität unter Einbeziehung immer neuer theologischer Argumente und Kronzeugen, ihre Position untermauern, als hinge ihr Seelenheil von der Frage ab, ob es am Ende der Tage und nach dem, was geschah, eine ewige Verdammnis gibt, oder ob Jesu Sterben am Kreuz nicht ein für alle mal die Schuld der Welt bezahlt habe, also niemand aus der Liebe Gottes fallen wird, fachterminologisch wird dies mit dem Begriff Apokatastasis ha panton benannt und könnte mit "Allversöhnung" oder "Heilsoptimismus" bzw. "Heilsuniversalismus" umschrieben werden. Die theologischen Diskutanten teilen sich zwei Gruppen, je nachdem, ob sie der Barmherzigkeit oder der Gerechtigkeit Gottes den Vorrang geben. Was sind ihre Positionen? Welche theologischen Argumente führen sie ins Feld, welche Strategie verfolgen sie? Von wo aus argumentieren sie? Was ist ihr persönliches und theologisches Interesse? Was sind ihre Gewährsmänner, auf welche außertheologischen Texte und Autoren berufen sie sich? Ist ihr Ausgangspunkt die Heilssorge für die Täter oder die Restitution ihrer Opfer? Wie rechnen sie mit Gottes Unberechenbarkeit, welche Verheißungen klagen sie ein?