Lehrende: Ana Paula Coelho Rodrigues
Veranstaltungsart: Seminar
Orga-Einheit: Philosophie
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Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Literatur: Die Literatur wird zu Beginn des Semesters zur Verfügung gestellt bzw. bekanntgegeben.
Kommentar: Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung steht eine außerordentlich fruchtbare Zeit weiblichen Philosophierens, das 17. und 18. Jahrhundert. Hatten die Errungenschaften der Renaissance die Möglichkeiten der Mitwirkung von Frauen in Kunst und Wissenschaft gefördert, so konnte ihr Einfluss erst in dieser Epoche der philosophischen Paradigmenwechsel und wissenschaftlichen Revolutionen nachhaltig zum Tragen kommen. So setzte sich eine Vielzahl von Frauen mit der cartesianischen Philosophie auseinander, allen voran Elisabeth von Böhmen (1618-1680), die in einen persönlichen Austausch mit ihm trat und in der brieflichen Auseinandersetzung einen wesentlichen Beitrag zu seiner Philosophie leistete. Bewegte sich Elisabeth jedoch noch in einem sehr kleinen Zirkel, so trat im 17. Jahrhundert besonders in England eine Vielzahl von Frauen in Philosophie, Wissenschaft und Literatur auf, die sich weitreichender zu vernetzen verstand, so z.B. Margaret Cavendish (1623-1673) und Mary Astell (1666-1731), allen voran aber Anne Finch Conway (1631-1679). Diese führte den Begriff der Monade ein, der zum Schlüsselbegriff des Werkes von Gottfried Willhelm Leibniz wurde. Auch in den folgenden Jahrzehnten gingen viele innovative Impulse in den Wissenschaften von England aus. Eine, die sich dadurch hervorgetan hat, diese neuen empiristischen Ideen auf dem Kontinent sowohl zu verbreiten als auch weiterzuentwickeln, war die Französin Emilie du Châtelet (1706-1749). Es gab aber noch zahlreiche weitere Wissenschaftlerinnen, die es zu großem Ansehen unter den Gelehrten dieser Zeit gebracht haben, so Maria Gaetana Agnesi (1718-1799) oder Sophie Germain (1776-1831). Dieses Seminar wird in einem ersten Teil anhand ausgewählter Texte einen Einblick in die besonderen Rahmenbedingungen weiblichen Wirkens jener Zeit geben. In einem zweiten Teil werden wir uns dann vertiefend mit der Arbeit von ein oder mehreren gemeinsam ausgewählten Philosophinnen auseinandersetzen.
Wichtige Hinweise: Teilnehmer sollten die Bereitschaft mitbringen, auch mit englischsprachigen Texten zu arbeiten.