Lehrende: Prof. Dr. Johannes Süßmann
Veranstaltungsart: Vorlesung
Orga-Einheit: Geschichte
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Kommentar: Der Erfolg der Reformation beruhte auf der Unterstützung, die sie von seiten einiger Herrschenden fand; zugleich hat er Herrschaft radikal verwandelt: in den Gemeinden; den Städten; den Fürstentümern; dem Reich; in Europa. Das ist der Leitfaden, dem die Vorlesung folgt. Politisch wurde die Reformation nicht nur, weil sie vielfältige Herrschaftsinteressen berührte und ihre Protagonisten (durchaus unterschiedliche) politische Ordnungsvorstellungen entwickelten. Politisch wurde sie vor allem, weil ihr Angriff auf die Geistlichkeit die Ständeordnung in Bewegung brachte und Herrschaftsbefugnisse verschob. Wer davon profitieren würde, war anfangs keineswegs ausgemacht: Je nach den Ausgangsbedingungen nahmen die Reformationen Luthers, Zwinglis, Sturms und Müntzers im deutschen Sprachraum, die englische Reformation und die Reformationsansätze in Italien und Frankreich verschiedenen Verlauf. Warum im Reich vor allem die Fürsten mit dem ius reformandi eine neue Herrschaftsgrundlage erwerben konnten, soll in der Vorlesung gezeigt werden. Im Ergebnis hat die Reformation zur Verdichtung und Emanzipation partikularer weltlicher Herrschaft beigetragen; dem Reichsganzen blieb der Schritt zur Staatswerdung dagegen verwehrt. Literatur: Mörke, Olaf: Die Reformation. Voraussetzungen und Durchsetzung (=Enzyklopädie deutscher Geschichte. 74). München: R. Oldenbourg 2005 [19,80 €]. Kaufmann, Thomas: Geschichte der Reformation. Frankfurt/M. 2009. Rublack, Ulinka: Die Reformation in Europa (=Europäische Geschichte). Frankfurt/M.: Fischer Taschenbuch 2003 [12,90 €].