Lehrende: Dr. Klaus von Stosch
Veranstaltungsart: Vorlesung
Orga-Einheit: Theologie kath.
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Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Literatur: Literatur: Jürgen Werbick, Gott verbindlich. Eine theologische Gotteslehre, Freiburg-Basel-Wien 2007.
Kommentar: Schon der Titel dieser Vorlesung dürfte manchem bitter aufstoßen. Wie kann sich ein Mensch anmaßen, in das Wesen Gottes eindringen zu wollen? Ist es nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt, das Wesen dessen denken zu wollen, das größer ist als gedacht werden kann? Nicht nur im interreligiösen Dialog seitens des Islam und des Buddhismus, sondern auch von einer wachsenden Front christlicher Theologen wird deshalb der christlichen Glaubenslehre ins Stammbuch geschrieben, dass man nichts über das Wesen Gottes sagen kann. Aber ist diese radikale Abwehr jeder Rede vom Wesen Gottes wirklich angemessen? Verlangt der christliche Glaube nicht danach, Gottes Wesen als Liebe auch denkerisch einsichtig zu machen? Ist es für ein christliches Denken nicht unverzichtbar, göttliche Eigenschaften wie die der Allmacht, Allwissenheit, Barmherzigkeit und Gerechtigkeit genau zu durchdenken und widerspruchsfrei zu explizieren? Die Vorlesung geht der neueren theologischen Diskussion um die Eigenschaften Gottes ebenso nach wie traditionellen Versuchen Gott als Liebe zu denken. Sie konfrontiert die dabei gewonnenen Einsichten mit den Anfragen einer Negativen Theologie und der bleibenden Geheimnishaftigkeit Gottes. Sie profiliert die christliche Gotteslehre im Dialog mit den anderen Weltreligionen. Im Mittelpunkt steht während der gesamten Vorlesung immer wieder die Trinitätstheologie, die den christlichen Glauben dazu antreibt, das Abenteuer zu wagen, dem Wesen Gottes nachzudenken.