Lehrende: Prof. Dr. Brigitte Englisch
Veranstaltungsart: Vorlesung
Orga-Einheit: Geschichte
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Semesterwochenstunden: 2
Unterrichtssprache: Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl: - | -
Literatur: Anna-Dorothea von den Brincken: Fines Terrae. Die Enden der Erde und der vierte Kontinent auf den mittelalterlichen Weltkarten, Hannover 1992 John Brian Harley/ David Woodward. (Hgg.): The History of Cartography 1 (= Cartography in Prehistoric, Ancient and Medieval Europe and the Mediterranean), 2. Aufl. Chicago-London 1994
Kommentar: Die Mappae mundi des Mittelalters gelten gemeinhin als Produkte eines religiös geprägten Weltbildes, welches vornehmlich heilsgeschichtliche Vorstellungen in die Szenerie der Erddarstellung projiziert. Dennoch belegen gerade diese Weltkarten, dass die geographischen Kenntnisse der Antike, so z. B. das Wissen um die Kugelgestalt der Erde nie verloren ging. Gleichzeitig erweisen sie sich als vielfältige Zeugnisse mittelalterlicher Weltinterpretation, in denen exotischen Fabelwesen, der Arche Noah und dem Leuchtturm von Alexandria ebenso ein Platz zuerkannt wurde wie dem ererbtem geographischen Wissen und Reflexionen über den eigenen erfahrbaren Lebensraum. Welches Weltverständnis und welche Kenntnis von der existenten Erde sich hinter diesen kartographischen Darstellungen des Mittelalters verbergen, soll im Mittelpunkt der Vorlesung stehen.