Lehrende: Marc-Anton André
Veranstaltungsart:
Seminar
Orga-Einheit: Erziehungswissenschaft
Anzeige im Stundenplan:
Unterrichtssprache:
Deutsch
Min. | Max. Teilnehmerzahl:
- | -
Zielgruppe:
Lehramt: AII
GS 3C
Literatur:
Feldmann, Klaus: Tod und Gesellschaft. Sozialwissenschaftliche Thanatologie im Überblick, Wiesbaden 2004.
Frevert, Ute: Die kasernierte Nation. Militärdienst und Zivilgesellschaft in Deutschland. München 2001: Beck, S. 193-301.
Frevert, Ute: Heldentum und Opferwille, Ordnung und Disziplin: Militärische Werte in der zivilen Gesellschaft In: Rödder, Andreas/Elz Wolfgang (Hg.): Alte Werte - Neue Werte. Schlaglichter des Wertewandels. Göttingen 2008, S. 139-149.
Frevert, Ute: Vom heroischen Menschen zum "Helden des Alltags". In: Merkur, Jg. 63, H. 724/725, 2009, S. 803-812.
Hettling, Manfred: Militärisches Totengedenken in der Berliner Republik. Opfersemantik und politischer Auftrag, in: Manfred Hettling, Jörg Echternkamp (Hg.): Bedingt erinnerungsbereit. Soldatengedenken in der Bundesrepublik, Göttingen 2008, S. 11-21.
Kümmel, Gerhard: Gestorben wird immer’!? Oder: Postheroismus, Casualty Shyness’ und die Deutschen, in: Uwe Hartmann, Claus von Rosen, Christian Walther (Hg.): Jahrbuch Innere Führung 2009. Die Rückkehr des Soldatischen, Eschede 2009, S. 92-108.
Luttwak, Edward N.: Toward Post-Heroic Warfare, in: Foreign Affairs, Vol. 74, Nr. 3, 1995, S. 109-122.
Münkler, Herfried : Die postheroische Gesellschaft und ihre jüngste Herausforderung, in: Herfried Münkler (Hg.).: Der Wandel des Krieges. Von der Symmetrie zur Asymmetrie, Weilerswist 2006, S. 310-354.
Münkler, Herfried : Heroische und postheroische Gesellschaften, in: Merkur, Heft 8/9, 2007, S. 742-752.
Münkler, Herfried: Militärisches Totengedenken in der postheroischen Gesellschaft, in: Manfred Hettling, Jörg Echternkamp (Hg.): Bedingt erinnerungsbereit. Soldatengedenken in der Bundesrepublik, Göttingen 2008, S. 22-30.
Spreen, Dierk: Krieg und Gesellschaft. Die Konstitutionsfunktion des Krieges für moderne Gesellschaften, Berlin 2008.
Kommentar:
In jüngerer Zeit hat sich unter dem Eindruck der neuen Bedeutung kriegerischer Konflikte die Rede von "post-heroischen" Gesellschaften eingebürgert. Diesem Diskurs zufolge seien moderne Gesellschaften "gegen Opfer so allergisch", dass sie nahezu "debellisiert" seien (Edward Luttwak). Dieser Begrifflichkeit unterliegen dabei aber deutlich unterschiedliche Motive: Einerseits stellt sie eine Krisendiagnose dar und konstatiert einen "gefährlichen" Werteverfall in Bezug auf die Opferbereitschaft der Bürger westlicher Zivilgesellschaften. Andererseits dient sie als analytische Metapher, die die gesellschaftlichen Bedingungen der neueren Sicherheitskriegführung einfangen möchte. In diesem Zusammenhang fragt das Seminar in historisch-soziologischer und gegenwartsdiagnostischer Absicht nach den diskursiven und medialen Konstruktionen "des Helden" in zeitgenössischen westlichen Gesellschaften.
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